Großer Bahnhof für den Europameister
Gemeinde Kirchdorf ehrt Linus Weber – Empfang für erfolgreichen Kunstradfahrer
Kirchdorf - Vor gut vier Wochen hat sich Linus Weber im bayrischen Amorbach den Europameistertitel im Einer-Kunstradfahren der Junioren geholt. Nun ehrte seine Heimatgemeinde Kirchdorf den Nachwuchssportler mit einem Empfang. 
Zahlreiche Sportfreunde, Angehörige und Mitbürger empfingen den Europameister mit begeistertem Applaus, als dieser mit der Feuerwehr und Blaulicht vor der Sporthalle eintraf. Die Kleinsten der Radsportabteilung des SV Kirchdorf winkten mit Deutschland-Fähnchen und der örtliche Musikverein spielte die deutsche Nationalhymne.
Bürgermeister Rainer Langenbacher gratulierte Linus Weber zu seinem Erfolg gleich in doppelter Funktion: nämlich nicht nur als Gemeindeoberhaupt, sondern auch als derzeitiger kommissarischer Vorsitzender des Sportvereins. Weber habe sich mit der besten Leistung, die es je bei einer Junioren-Europameisterschaft gegeben habe, den Titel geholt.
Der Wettkampf sei nichts für schwache Nerven gewesen, denn der junge Kirchdorfer sei als Letzter an den Start gegangen, nachdem sein Konkurrent und Kaderkollege Simon Halter die bis dato beste Wertung bei einer EM vorgelegt habe. "Doch du konntest dich mit einer fulminanten Leistung durchsetzen und hast es allen gezeigt", lobte Langenbacher. Wenn Linus Weber nicht wenige Wochen vor der Meisterschaft selbst den Weltrekord auf unglaubliche 197,26 Punkte hochgeschraubt hätte, wäre sein EM-Titel mit 194,03 Punkten gleichzeitig eine neue Weltbestleistung gewesen. 
Der Dank und die Glückwünsche des Bürgermeisters galten auch den beiden Trainern Stefan Raaf und Viktor Volk. Beide sind selbst ehemalige Weltmeister im Kunstradfahren und seit vielen Jahren als Übungsleiter im Verein tätig. Ohne die große Unterstützung der Eltern Klaus und Sybille Weber wäre dieser große Erfolg ebenfalls nicht möglich gewesen. "Sie sind deine größten Fans und waren deine persönlichen Cheerleader auf diesem Weg", so Langenbacher, der seinen Dank mit einem kleinen Geschenk an Trainer und Eltern bekräftigte.
Langenbacher dankte aber auch den Verantwortlichen der seit 52 Jahren bestehenden Radsportabteilung des SV Kirchdorf, die ein Aushängeschild weit über die Region hinaus sei, und nutzte die Gelegenheit, vor großer Kulisse eine ganze Reihe weiterer junger Nachwuchstalente für ihre Erfolge zu ehren. "Als herausragender Athlet bist du für diese jungen Sportlerinnen und Sportler Vorbild", so Langenbacher an die Adresse von Linus Weber. "Du hast gezeigt, dass mit Beharrlichkeit, Hingabe und einem unbezwingbaren Willen Träume wahr werden können."
Als Vertreter des Sportkreises Biberach überbrachte Matthias Brugger Glückwünsche und lud Weber zur Teilnahme an der nächsten Sportlerehrung des Landkreises ein. Er äußerte die Hoffnung, dass der Europameister nach seinem letzten Jahr bei den Junioren seine Kunstradkarriere bei den Männern fortsetze. 
"Ein Traum ist Realität geworden", freute sich Linus Weber, nachdem zuvor Abteilungsleiter Klaus Weber die EM-Kür noch einmal auf der Leinwand präsentiert hatte. Der Europameister dankte allen Unterstützern für ihre Hilfe und der Gemeinde für den Empfang. Er lobte vor allem seine Trainer Stefan Raaf und Viktor Volk für deren "grenzenloses Engagement" und ihren "unerschütterlichen Glauben". Einen ganz besonderen Dank hatte der 17-jährige Europameister für seine Eltern parat: "Ihr habt mich immer gefördert und mir den Rücken gestützt."
Bericht von Michael Schmid; Bilder von Siegfried Rebhan